Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen weltweit die häufigste Todesursache dar. Laut WHO-Schätzung sterben jedes Jahr 17,9 Millionen Menschen daran. Der Großteil dieser Todesfälle ist auf Herzinfarkt und Schlaganfälle zurückzuführen.

Ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung und dem Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum ist der wichtigste Faktor, um das Herz und die Blutgefäße zu schützen. Auch die Ernährung spielt bei der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine große Rolle. Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich insbesondere die Wahl der Proteinquelle günstig auf unsere Herzgesundheit auswirken kann.

Studienaufbau und Teilnehmer:innen

Forscher:innen aus Harvard werteten die Ernährungs- und Gesundheitsdaten von 203 000 erwachsenen US-Amerikaner:innen aus. Die gesammelten Daten umfassten einen Zeitraum von 30 Jahren, alle vier Jahre beantworteten die Teilnehmer:innen Fragen zu ihren Ernährungsgewohnheiten. Untersucht wurde, wie häufig Herz-Kreislauf-Erkrankungen allgemein und im Speziellen die Koronare Herzkrankheit (KHK) auftraten. Zudem ermittelten die Wissenschaftler:innen die Menge an aufgenommenen Protein sowie das Verhältnis von pflanzlichen zu tierischen Proteinquellen. Weitere gesundheitliche Einflussfaktoren wie etwa Rauchen, Medikamenteneinnahme, Diabetes oder Alkoholkonsum, die das Ergebnis verfälschen, wurden bei den Analysen herausgerechnet.

Infobox: Koronare Herzkrankheit

Bei der Koronaren Herzkrankheit (KHK) sind die Herzkranzgefäße verengt und das Herz wird schlechter mit Blut versorgt. Zu dieser Verengung führen Ablagerungen in den Gefäßwänden (sogenannte atherosklerotische Plaques). Insbesondere bei Belastung kann das Herz so nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden und es tritt z. B. ein Engegefühl in der Brust und Atemnot auf. Als schlimmste Folge kann es sogar zu einem Herzinfarkt kommen.

Bei der Koronaren Herzkrankheit (KHK) sind die Herzkranzgefäße verengt und das Herz wird schlechter mit Blut versorgt. Zu dieser Verengung führen Ablagerungen in den Gefäßwänden (sogenannte atherosklerotische Plaques). Insbesondere bei Belastung kann das Herz so nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden und es tritt z. B. ein Engegefühl in der Brust und Atemnot auf. Als schlimmste Folge kann es sogar zu einem Herzinfarkt kommen.

Mehr pflanzliches Protein senkt Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 27 %

Die Ergebnisse zeigen, dass ein höheres Verhältnis von pflanzlichem zu tierischem Protein mit einem geringeren Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und KHK verbunden ist. Verglichen mit der Gruppe mit dem niedrigsten Verhältnis (=1:4,2), verringerte sich Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei der Gruppe mit dem höchsten Verhältnis (=1:1,3) um 27 %. Das Risiko für KHK verminderte sich um 19 %.

Bei Studienteilnehmer:innen, die insgesamt mehr Protein (≥21 % der Energiezufuhr) zu sich nahmen, viel diese Risikoverringerung noch stärker aus. Im Vergleich zu der niedrigsten Proteinaufnahme (≤16 % der Energiezufuhr) konnte eine höhere Zufuhr an pflanzlichem Protein das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sogar um 36 % und für KHK um 28 % verringern. Die Kombination aus dem Verzehr von mehr pflanzlichem Protein und einer insgesamt höheren Proteinzufuhr brachte also die meisten Vorteile für die Herzgesundheit.

Vorteile einer pflanzlichen Ernährungsweise auf die Gesundheit

Die gesundheitlichen Vorteile einer pflanzenbetonten Ernährung sind mittlerweile weitestgehend bekannt und gut untersucht. Das optimale Verhältnis von pflanzlichem zu tierischem Protein wurde hingegen bislang noch nicht untersucht. Auf Basis der Ergebnisse könnte ein Verhältnis von 1:2 von pflanzlichem zu tierischem Protein vor der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen. Um KHK vorzubeugen ist laut Forscher:innen sogar ein noch höheres Verhältnis (1:1,3) erforderlich.

Das verringerte Risiko ist vermutlich auf Ersatz von rotem und verarbeitetem Fleisch durch verschiedene pflanzliche Proteinquellen, insbesondere Nüsse und Hülsenfrüchte, zurückzuführen. Pflanzliche Proteinquellen besitzen oft hohe Mengen an Ballaststoffen, antioxidativen sekundären Pflanzenstoffen sowie Mikronährstoffen. Zudem enthalten sie kein Cholesterin und in der Regel weniger gesättigte Fettsäuren als tierische Lebensmittel.

Quellen:

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